Dienstag, 9. Dezember 2014

Rezension: Letztendlich sind wir dem Universum egal von David Levithan

© Fischerverlage
Wir alle wollen, dass immer alles okay ist. Wir streben gar nicht so sehr nach phantastisch oder grandios oder hervorragend. Wir geben uns gern mit okay zufrieden, denn in den meisten Fällen ist okay völlig ausreichend. - Seite 14

Inhaltsangabe:
A hat keine Freunde, keine Familie, kein Zuhause - und keinen eigenen Körper. Er ist nie länger als einen Tag dieselbe Person. Mal männlich, mal weiblich taucht er in die unterschiedlichsten Leben ein. Nie weiß er vorher, wer er heute ist. Das ist sein Alltag, etwas anderes kennt er nicht. A hat sich an diesen Leben gewöhnt, und er hat Regeln aufgestellt: Lass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine Spuren. Doch dann lernt er Rhiannon kennen und verliebt sich unsterblich in sie. Und auf einmal wünscht er sich mehr Kontinuität, als das Universum ihm zugesteht.

Dieses Gefühl habe ich noch nie erlebt. Eine Nähe, die nicht nur zwischen zwei Körpern besteht. Eine Verbindung - obwohl wir uns gerade erst kennengelernt haben. Eine Empfindung, die nur vom höchsten aller Glücksgefühle herrühren kann: zusammen zugehören. - Seite 34

Meine persönliche Meinung:
Ich kenne noch keine Person in meinem Umfeld, der dieses Buch nicht in den größten Tönen gelobt hat. Ein Cover, dass einem in der Buchhandlung sofort ins Auge fällt und das man so schnell auch nicht mehr vergessen kann. Ein Buch, dass ich mir wegen all diesen Gründen ganz furchtbar gewünscht habe. Nun steht es in meinem Regal, ich habe es gelesen und wie all die anderen vor mir verschlungen, geliebt und nicht mehr vergessen. Eine Geschichte die im Kopf und in den Gedanken bleibt!

Wenn man sich verliebt, kommt es einem vor, als stünden Jahrhunderte hinter diesem Augenblick, ganze Generationen - die sich alle so ordnen, dass es genau zu diesem entscheidenden Schnittpunkt kommt. Du weißt, wie albern es ist, und trotzdem spürst du es, in deinem Herzen, in deinen Knochen, dass alles darauf zugelaufen ist, alle verborgenen Pfeile hierher gezeigt haben, das Universum und die Zeit selbst schon seit langem daran wirken und du es eben jetzt erkennst, eben jetzt dort ankommst, wo du immer schon sein solltest. - Seite 35

Hier hat man es mit einer ganz besonderen Geschichte zu tun. Eine Liebesgeschichte die ungewöhnlicher nicht sein könnte. David Levithan zeigt dem Leser was gute Jugendliteratur leisten kann. Mich hat er mit seinem Buch absolut überzeugen können. Er hat Protagonisten erschaffen, die mich während der ganzen Geschichte wie an ein Lasso um den Hals gefangen genommen und mich selbst nach dem letzten Satz des Buches nicht mehr losgelassen haben. Ich wollte am liebsten gleich nochmal von vorne zu lesen beginnen. 

In Wahrheit sind Menschen selten so attraktiv wie in den Augen derjenigen, die in sie verliebt sind. Das sollte wohl auch so sein, schätze ich. Der Gedanke, dass Zuneigung die eigene Wahrnehmung ebenso beeinflussen kann wie alles andere, hat fast schon was Ermutigendes. - Seite 48

A war mir von Anfang an sehr sympathisch. Eine Seele, kann man A denn so nennen?, die von Körper zu Körper wandert und unglaublich viel erlebt. A versucht zu helfen, zu leben und jeden Tag positiv abzuschließen. Er versucht den Menschen, in dem er seinen Tag verbracht hat, ohne Probleme zurückzulassen. Wenn diese am nächsten erwachen, haben sie nicht mitbekommen, dass sie eigentlich einen ganzen Tag versäumt haben und A in ihnen gelebt hat. Eine grandiose Idee, die mich total in seinen Bann gezogen hat. A verliebt sich eines Tages in ein Mädchen namens Rhiannon, in dessen Körper er für einen Tag war. Nun nimmt die Geschichte so richtig Fahrt auf. Man fiebert mit A und Rhiannon mit und wünscht es ihnen von Herzen nur irgendwie beisammen sein zu können. 

Die Beständigkeit der Liebe betrachten die Menschen als ebenso selbstverständlich wie die Beständigkeit ihres Körpers. Ihnen ist nicht klar, dass die Liebe von der permanenten Gegenwart lebt. Ist das gegeben, hat man ein zusätzliches Fundament im Leben. Wenn man das aber nicht haben kann, bleibt einem immer nur das eine Fundament. - Seite 77-78

Vom Inhalt möchte ich gar nicht mehr viel verraten. Dieses Buch muss man einfach selbst gelesen haben. Eine tolle Idee, mit wunderbaren Schreibstil, die absolut perfekt umgesetzt wurde. Eine Geschichte die man nur schwer zur Seite legen kann. Meine Freude war jedesmal riesengroß wenn ich Zeit hatte "Letztendlich sind wir dem Universum egal" weiterlesen zu können. Traurigkeit kam auf als ich dieses Buch beendet hatte. Und soll ich euch noch etwas sagen? Ich werde es wieder und wieder und wieder lesen und ich freu mich so richtig darauf. Bis bald A und Rhiannon! 

Wenn man ins Universum starrt, ist sein Mittelpunkt nur Kälte. Und Leere. Letztendlich sind wir dem Universum egal. Dem Universum und der Zeit. Deswegen dürfen wir einander nicht egal sein. - Seite 392




  • Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
  • Verlag: FISCHER FJB; Auflage: 4 (24. März 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3841422195
  • ISBN-13: 978-3841422194
  • Preis: 16,99€ (D) - 17,50€ (A)

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