Montag, 16. Mai 2016

Rezension: Der Kuss des Raben von Antje Babendererde

© Arena Verlag
Ohnehin war es vernünftiger, nicht zu lieben, denn Liebe machte blind und unvorsichtig. Schlimmer noch: Unerwiderte Liebe konnte einen wie eine furchtbare Krankheit verzehren, und man lief Gefahr, den Verstand zu verlieren. - Seite 16

Inhaltsangabe:
Mila sucht in Moorstein einen Neuanfang und findet dabei ihre große Liebe, Tristan. Eigentlich ist er unerreichbar. Mila ist überglücklich, dass er ausgerechnet sie auserwählt hat. Sie ist schön und rätselhaft. Ihre Vergangenheit will sie um jeden Preis geheim halten, aber auch Tristan hat ein Geheimnis. Eines Tages taucht in der Kleinstadt ein junger Mann namens Lucas auf. Als er das Haus der Rabenfrau in Besitz nimmt, erwachen die Schatten der Vergangenheit zum Leben. Denn Lucas und Tristan scheinen sich zu kennen - und zu hassen. Mila ist hin- und hergerissen und gerät zwischen die Fronten. Ein undurchsichtiges Spiel zwischen den beiden Männern beginnt und plötzlich befindet sich Mila vor einem finsteren Abgrund.

Manche Dinge, die vergehen nicht. Im Gegenteil, sie werden immer schlimmer - Seite 78

Meine persönliche Meinung:
Der Kuss des Raben war mein erstes Buch von Antje Babendererde, obwohl das ein oder andere Buch von ihr schon viel zu lange ungelesen in meinem Regal schlummert. Nach diesem Buch wird definitiv bald ein weiteres Buch dieser Autorin gelesen. Jedes Mal, wenn ich unterwegs nun den ein oder anderen Raben erblicke, muss ich an diese Geschichte denken. Dies spricht absolut für das Buch und die Autorin. Wie mir die Geschichte gefallen hat, erzähl ich euch nun.

"Ich mache dir Angst? Du hast mich heute schon zum zweiten Mal massakriert. Was hast du da eigentlich in deinem Beutel?", fragte er. "Einen Ziegelstein, mit dem du harmlosen Passanten die Nase einschlagen kannst, wenn ihre Nase dir nicht passt?"
"Passanten?" 
"Fußgänger, normale Leute." Mila zögerte einen Moment, dann lächelte sie. Sie zog das dicke Buch aus ihrer Tasche und hielt es hoch.
"Was ist das?"
"Kafka. Sein Tagebuch." Er stöhnte ungläubig. Ein Buch! Dass Bücher gefährlich waren, wusste er schon lange." - Seite 95-96

Schon die ersten Seiten dieses Buches haben mich sofort in seinen Bann gezogen. Wir lernen Mila und ihre Umstände kennen. Wieso sie nach Moorstein gezogen ist und wie sich sich fortan ihr Leben dort vorstellt. Sie kämpft für einen Neuanfang, der ihr auch mehr als nur gut gelingt. Bis Lucas und ein mysteriöser Besuch, aus Mila's Vergangenheit, auftaucht. Viele grandiose Wendungen, die die Geschichte immer wieder richtig spannend gemacht haben. Für mich war stets die ein oder andere kleine Überraschung dabei, die es mir richtig schwer gemacht hat, das Buch zuzuklappen und zur Seite zu legen. Doch auch ich muss irgendwann einmal schlafen und arbeiten gehen, leider.

Liebe war etwas für Träumer, aber er kannte bloß Albträume und darin kam Liebe nicht vor. - Seite 155

Mila ist eine Protagonistin, die man anfangs ganz anders einschätzt, als sie eigentlich ist. Sie hat Geheimnisse, die jedoch nach und nach aufgedeckt werden. Bei Tristan ahnt man sofort, dass er wohl nicht der Mensch ist, der er zu sein scheint. Auch er verbirgt das ein oder andere Geheimnis und ist absolut nicht ehrlich zu Mila. Ein Schönling, der nur mit seinem Äußeren punkten kann. Luca war mir anfangs richtig unsympathisch. Erst nach und nach lernt man ihn so richtig kennen und auch zu mögen. Ein Protagonist, der sich mein Leserherz so richtig erkämpfen musste, und es auch geschafft hat. Die drei könnten unterschiedlicher nicht sein und doch haben sie vieles gemeinsam: Eine Vergangenheit, die am liebsten jeder für sich behalten möchte. Wem kann man hier tatsächlich trauen und wer von den dreien spielt ein komplett falsches Spiel?

Liebe tut weh, Mila", sagte Tilde, "sonst wüssten wir nicht, dass es Liebe ist. Der Schmerz war ein wildes Tier in meiner Brust damals. Ich war sechzig und wusste, dass ich mich nicht noch einmal so verlieben würde. Doch wir wissen gar nichts, mein Mädchen, denn die Liebe geht ihre eigenen Wege. Es ist an uns, ihr die Tür zu öffnen. Wenn man liebt, geht man immer das Risiko ein, verletzt zu werden. Aber das ist es wert." - Seite 235-236

Ein Schreibstil, der mir sofort positiv aufgefallen ist. Die Geschichte lässt sich sehr locker und flüssig lesen. Dank dem einfachen aber richtig angenehm zu lesenden Schreibstil lassen sich die 496 Seiten flott lesen. Ich habe mich richtig wohl und gut unterhalten mit dieser Geschichte gefühlt. Ein spannender und elektrisierender Jugendthriller, der den Leser zu fesseln weiß. Ausgeschmückt mit einer zarten und leisen Liebesgeschichte, die keineswegs zu viel oder gar zu kitschig ist. Düstere Geheimnisse, verpackt mit Mythologien und Legenden. Antje Babendererde hat grandioses in dieses Buch gepackt. Nicht nur das Cover sondern auch der Inhalt konnten mich definitiv überzeugen. Leseempfehlung? - Definitiv!

Man muss nicht lieben, man muss nicht hassen, man muss nur verstehen. - Seite 294


  • Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
  • Verlag: Arena (1. März 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3401600095
  • ISBN-13: 978-3401600093
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
  • Preis: 17,99€ (D) - 18,50€ (A)

http://www.rupertusbuch.at/list/978-3401600093
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4 Kommentare:

  1. Huhu
    Danke für deinen Kommentar :-)
    Ja das Buch ist echt klasse :-)
    Kann es nur empfehlen.
    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Sehr gerne :)
      Wie schön, dass es auch dir so gut gefallen hat (:
      Viele liebe Grüße zurück <3

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  2. Liebe Stephi,

    danke, für deine Rezension!
    Bei mir subt das Buch noch, aber dann werde ich es wohl doch bald mal in Angriff nehmen...

    Liebe Grüße,
    Ramona

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    1. Auf jeden Fall ganz bald lesen, liebe Ramona (:
      Sehr, sehr gerne <3

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