Dienstag, 19. März 2024

Rezension: Clara und die Poesie des Lebens von Stéphane Carlier

© C. Bertelsmann Verlag
Man verliebt sich immer in die Person, die unerreichbar ist, eben weil sie unerreichbar ist. - Seite 88

Inhaltsangabe:

Als Friseurin hört sich Clara jeden Tag geduldig die Geschichten ihrer Kundinnen an. Zu Hause hat sie einen Freund und eine Katze, die sich partout nicht streicheln lassen will. Eines Tages vergisst ein Fremder im Friseursalon, dem sie davor noch die Haare geschnitten hat, sein Buch. Marcel Proust. Clara kann so gar nichts mit Literatur anfangen. Sie beginnt das Buch allerdings dennoch zu lesen und liest, und liest, und liest. Seite für Seite, bis sie es tatsächlich ausgelesen hat. Proust und dessen Geschichte löst etwas in ihr aus und ihr ganzes Leben wird so richtig über den Haufen geworfen.

Bild- und Zitatrechte: C. Bertelsmann Verlag. Aus dem Französischen von Lina Robertz.

Meine persönliche Meinung:

Ein nettes dünnes Büchlein, mit einem sehr lieben Klappentext, dass man auch wirklich schnell gelesen hat. Für mich war "Clara und die Poesie des Lebens" ein perfekter Snack für zwischendurch. Wunderbare Illustrationen schmücken die gerade einmal 200 Seiten so richtig aus.

Mit Proust habe ich ebenfalls so gar nichts am Hut, gebe ich zu - habe ich auch noch nie gelesen. Der Autor hat mich mit diesem Roman rund um Clara dennoch neugierig gemacht. Ob ich mich jemals an Proust wagen werde, weiß niemand, aber vielleicht finde ich dennoch einmal die Zeit und Muße, zu einem Buch von ihm zu greifen.

Warum stört sie die Abwesenheit eines Menschen, dessen Gegenwart ihr lästig war? Warum tut es weh, ihn nicht mehr bei sich zu haben, obwohl sie ihn doch gar nicht mehr wollte? Was genau fehlt ihr eigentlich? Sie will ihn ja nicht mal wirklich zurück. Liebe ist nicht immer Liebe. Und wenn sie geht, verschwindet sie nicht. - Seite 135

Clara hat sich Proust geschnappt und gelesen. Zeilen, die sie berührt und nachdenklich gestimmt haben. Ein Buch, dass ihr Leben im Anschluss komplett umgekrempelt hat. Jede freie Minute hat sie mit "Suche nach der verlorenen Zeit" verbracht. Clara erlebt als Person eine ganz große Entwicklung und Veränderung. Man begleitet sie richtig gerne auf ihrem Weg und freut sich mit ihr mit, als sie ihr Glück und ihre wahre Bestimmung im Leben findet. In ihrer Beziehung war sie nie wirklich glücklich und Proust hat ihr definitiv die Augen geöffnet, ihr Leben zu ändern und so zu leben, wie sie es möchte.

Eine Geschichte, die sicherlich nicht nur Buch-Nerds anspricht. Dennoch lieben wir alle Bücher und Geschichten, die ebenfalls von Büchern handeln. Das Buch ist eine Hommage an Proust und soll uns zeigen, welche Kraft und Inspiration in der Literatur schlummert und unserem Leben entscheidende Wendungen aufzeigen kann. 

Eine wirklich leicht zu lesender Schreibstil, der dich nur so durch das Buch sausen lässt. Eine schöne Geschichte voller Liebe zur Literatur. Ein inspirierendes Buch, mit dem man sich pudelwohl fühlt. Wer einen Roman sucht, der so ganz ohne negative Vorkommnisse und Drama auskommt, kann mit "Clara und die Poesie des Lebens" absolut nichts falsch machen. Wie schon erwähnt, ein sehr lieber Snack für zwischendurch.


  • Herausgeber: C.Bertelsmann Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (15. November 2023)
  • Sprache: Deutsch
  • Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
  • ISBN-10: 3570105423
  • ISBN-13: 978-3570105429
  • Originaltitel: Clara lit Proust 


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