Freitag, 13. Oktober 2017

Rezension: Ein wenig Leben von Hanya Yanagihara

© Hanser Literaturverlage
Inhaltsangabe:
Ein wenig Leben handelt von der lebenslangen Freundschaft zwischen vier Männern in New York, die sich am College kennengelernt haben. Jude St. Francis, brillant und enigmatisch, ist die charismatische Figur im Zentrum der Gruppe – ein aufopfernd liebender und zugleich innerlich zerbrochener Mensch. Immer tiefer werden die Freunde in Judes dunkle, schmerzhafte Welt hineingesogen. Ein wenig Leben ist ein rauschhaftes, mit kaum fasslicher Dringlichkeit erzähltes Epos über Trauma, menschliche Güte und Freundschaft als wahre Liebe.

Meine persönliche Meinung:
Ein Buch, dass jetzt doch ein paar Monate ungelesen in meinem Regal stand, obwohl ich von Anfang an unglaublich neugierig auf diese Geschichte war. Mit so einigen Menschen da draußen habe ich mich über Ein wenig Leben unterhalten. Manche liebten es und so einige mochten es gar nicht. Viele haben mich wissen lassen, dass die ersten einhunderfünfzig Seiten anstrengend und verwirrend sind, aber dann lässt es einem nicht mehr los. Ich hatte Zweifel, dass es mir nicht gefallen könnte, da ich sehr sehr große Ansprüche an diese Geschichte hatte. Einen Tag vor meinem 2-wöchigen Urlaub am Meer habe ich mich dazu entschieden, den fast 1000 Seiten Roman mitzunehmen. Wenn ich jetzt keine Zeit dafür habe, wann dann? Ja, ich wollte dieses Buch in Ruhe lesen und genießen. Endlich konnte ich mich so richtig darauf einlassen und was soll ich sagen? Ich bin sprachlos. Ich weiß nicht ob ich die passenden Worte für dieses Buch finden kann, aber ich versuche es.

Ein wenig Leben wurde in den Medien gehypt und gefühlt überall davon berichtet. Ich bin definitiv ein Werbungsopfer und werde sofort hellhörig, wenn so viele von nur einem einzigen Buch reden und berichten. Sofort war klar: Auch ich muss es lesen! Ich wollte wissen, warum alle von diesem Buch sprechen. 

Bereits auf den ersten Seiten war mir klar, warum dieses Buch so viele lieben, obwohl lieben eigentlich das falsche Wort für diesen Roman ist. Es ist ein Buch, dass den Leser berührt, schockiert und völlig aufwühlend zurücklässt. Ich bin begeistert und habe schon lange nicht mehr ein so grandioses Buch zu lesen bekommen.

Wir lernen vier Männer kennen, dessen Freundschaft etwas ganz besonderes ist. Gemeinsam gehen sie durch dick und dünn und das, seit sie sich am College kennengelernt haben. Der brillanteste und charismatischste von ihnen ist Jude St. Francis, ein aufopfernd liebender und zugleich innerlich zerbrochener Mensch. Ein Mann, der mich mit seinem Leben gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Seit ich diesen Roman gelesen habe, denke ich tagtäglich an das Leben von Jude und seinen Freunden. Judes Welt ist dunkel und schmerzhaft, in das der Leser regelrecht hineingezogen wird. Ungeheuer treten nach und nach hervor. Das Herz schmerzt, der Kummer wird immer größer.
Malcolm ist Architekt, Willem versucht sich als Schauspieler und JB ist Künstler. Vier Freunde, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch wiederum viele Ähnlichkeiten besitzen.

Noch nie hat mich ein Buch so aufgewühlt. Schon lange hat mich kein Buch mehr zum Weinen gebracht. Dieses Buch ist eine Erfahrung für jeden Leser, die uns Hanya Yanagihara mit Ein wenig Leben ermöglicht. Ein Roman, der definitiv von meinem Leben Besitz ergriffen hat. Eine Geschichte, die den Leser verrückt macht und zugleich verschlingt. Definitiv ein Meisterwerk!

Wir haben es hier mit einem realistischen Roman und Märchen zu tun. Trauma, menschliche Güte und Erlösung sind in diesem Buch ein großes Thema. Wir begeben uns an die dunkelsten Orte, an die sich die Literatur überhaupt wagen kann. Stets durchbricht man während dem lesen aber immer wieder das helle Licht und gelangt zu Hoffnung, Liebe, Glaube und Stolz.

Von der Handlung an sich möchte ich nichts verraten. Auch ich wusste nicht, worum es tatsächlich geht und habe mich einfach darauf eingelassen. Genau das, empfehle ich jeden, der dieses Buch noch vor sich hat. Lass dich entführen in das Leben von Jude und seinen Freunden. Du wirst es nicht bereuen und definitiv so schnell nicht mehr vergessen. Ich vergebe 6 von 5 Zebras!


  • Gebundene Ausgabe: 960 Seiten
  • Verlag: Hanser Berlin; Auflage: 6 (30. Januar 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3446254714
  • ISBN-13: 978-3446254718
  • Originaltitel: A Litlle Life
  • Preis: 28€ (D) - 28,80€ (A) 

http://www.buecher-stierle.at/product/4099276460852924545/Buecher_Romane/Hanya-Yanagihara/Ein-wenig-Leben
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