Sonntag, 4. Mai 2025

Rezension: Dream Count von Chimamanda Ngozi Adichie

© S. Fischer Verlag
Wir sind verliebt, und dann sind wir nicht mehr verliebt. Wohin verschwindet die Liebe, wenn wir aufhören zu lieben? - Seite 81

Inhaltsangabe:

Chiamaka ist Reiseschriftstellerin, navigiert zwischen ihrer nigerianischen Heimat und ihrem amerikanischen Zuhause und versucht, sich im Rückblick auf die Männer ihres Lebens zu erklären, wann genau ihr ihre Träume abhandengekommen sind.

Zikora ist Anwältin und lebt in Washington D. C. und Chias engste Freundin. Von ihrer Mutter hat sie sich schon lange distanziert; bis sie - plötzlich selbst Mutter und alleinerziehend – merkt, wie nahe sie ihr eigentlich ist.

Omelogor, Chias geliebte Cousine, lebt in Nigeria. Als Bankerin verschleiert sie Korruption, aus Idealismus versucht sie, Frauen zu fördern. Doch eines Tages beschließt sie, ihr Leben auf den Kopf zu stellen.

Kadiatou ist Chias Haushälterin. Außerdem arbeitet sie in einem Hotel, wo ein mächtiger Gast sie eines Tages schwer belästigt. Ein entwürdigendes Verfahren beginnt, in dem alles im Zentrum steht, nur nicht Kadiatous Schicksal.

Vier miteinander verwobene Leben, die bestimmt sind von den großen Träumen und Sehnsüchten, die oft in ganz kleinen Augenblicken zutage treten.

Bild- und Zitatrechte: S. Fischer Verlag. Aus dem Englischen von Asal Dardan und Jan Schönherr.

Meine persönliche Meinung:

Ich war von „Americanah“ damals sehr, sehr begeistert. Nun habe ich mich riesig auf einen neuen Roman von Chimamanda Ngozi Adichie gefreut. Leider konnte mich dieses Buch nicht ganz so überzeugen.

Adichie hat einen sehr schön zu lesenden Schreibstil. Man braucht immer ein wenig um reinzukommen, aber hat man sich erstmal an die Erzählweise gewöhnt, kann man dies fortan genießen. In dieser Geschichte erleben wir die Corona Pandemie nochmals von vorne. Heute ist es irgendwie ganz schräg, wenn man darüber liest. Man hat das Gefühl, als liegt all das bereits ewig zurück und doch ist es noch gar nicht so lange her.

Jede der vier Frauen, um denen es in diesem Buch geht, erzählt ihre eigene Geschichte zu einer jeweils anderen Zeit. Man lernt die vier Protagonistinnen und deren Leben somit so richtig kennen. Während dem lesen hatte ich stets das Gefühl als würde ich hier vier Kurzgeschichten zu lesen bekommen und keine zusammenhängende Geschichte. Vielleicht war auch das der Grund, warum ich nicht so richtig Zugang zu diesem Roman gefunden habe. Inhaltlich bin ich leider immer wieder während dem lesen komplett ausgestiegen. Ich habe mir schwer getan mit den vier Frauen nur irgendwie eine Verbindung oder einen Zusammenhang aufzubauen.

Kadiatou’s Geschichte habe ich am liebsten gelesen. Ihr Abschnitt hat mich so richtig in den Bann gezogen. Ihre Lebensgeschichte hat mich schockiert und unglaublich berührt. Omelogor’s Geschichte hat mir am wenigstens gefallen. Da bin ich gedanklich ständig ausgestiegen und habe irgendwann nur mehr alles überflogen.

Im Großen und Ganzen fand ich diesen Roman einfach immer wieder unglaublich langatmig und absolut nicht fesselnd. Einhundert Seiten weniger hätten dem Buch nicht geschadet. Trotz allem werden hier sehr wichtige Themen angesprochen, die vor allem uns Frauen betreffen. Themen, über die sich sehr gut diskutieren lassen. Dafür gibt es einen ganz großen Pluspunkt! Vielleicht hatte ich nach „Americanah“ einfach zu hohe Erwartungen an diesen Roman. Nichtsdestotrotz ist diese Geschichte ein wegweisender und gegenwärtiger Roman, über Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Frauen in einer Welt, die es immer noch schwer macht, sich zusammenzutun.
 
 

  • Herausgeber: S. FISCHER; 4. Edition (4. März 2025)
  • Sprache: Deutsch
  • Gebundene Ausgabe: 528 Seiten
  • ISBN-10: 3103976623
  • ISBN-13: 978-3103976625
  • Originaltitel: Dream Count

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