Freitag, 5. November 2021

Buchzitate, bunt gemischt!

 ... die ich mir wieder aus gelesenen Büchern herausgeschrieben habe :)

 

Brüder von Jackie Thomae
Seite 30 // "Er hatte einige Trennungen seiner Mutter erlebt und sie akzeptiert, weil Kinder die Welt akzeptieren, die ihre Eltern ihnen vorsetzen."

Seite 47 // "Wir werfen uns gegenseitig vor, dass wir es uns schwerer machen als nötig. Warum? Weil wir Angst haben, dass wir untergehen. Weil wir schon immer wussten, dass wir uns auf verdammt dünnem Eis bewegen. Weil wir uns lieben."

Seite 48 // "Verschweigen fiel nicht unter Lügen. Verschweigen war schlicht und einfach Verschweigen. Andernfalls hätte ja jeder, der eine dumme Frage stellt, das Recht, die Wahrheit zu erfahren. Bist du Alkoholiker, findest du mich schön, schmeckt's? So ging das natürlich nicht."

Seite 169 // "Sind es nicht die unbewussten Gesten, in die man sich verliebt? Ist nicht alles, was wir bewusst tun, um den anderen zu gefallen, ein völlig sinnentleertes Theater, das wir dennoch aufführen müssen, weil wir ja nicht wissen können, womit wir den anderen tatsächlich berühren?"

Seite 302-303 // "Baut ihr nicht gerade an einem fetten Ding mit Helikopterlandeplatz auf dem Dach? Wer weiß, wie viele alte Leutchen dafür vertrieben wurden, seit wann bist du eigentlich so sentimental? Ich wusste es auch nicht. Ich begegnete jeden Tag mindesten zwanzig Obdachlosen, aber diese alte Mann, der sich an seinem Sonntagsstaat festhielt wie an der Zeit, in der er ihn angeschafft hatte, in der er noch nicht vergessen und überrollt worden war, wurde für mich plötzlich zu einer Symbolfigur. Wofür genau, wusste ich nicht. Vielleicht begriff ich in diesem Moment, dass ich selbst irgendwann ein alter Mann sein würde."

Seite 414 // "Schön wär's, wenn man die Wahrheiten anderer inhalieren und zu seinen eigenen machen könnte."

(Bild- und Zitatrechte: btb Verlag.)

 
Ein Gentleman in Moskau von Amor Towles
Seite 24 // "Von früh an müssen wir lernen, uns von Freuden und Verwandten zu verabschieden. Wir trennen uns am Bahnhof von Eltern und Geschwistern, wir besuchen Cousins, gehen zur Schule, treten in ein Regiment ein; wir heiraten oder machen Reisen ins Ausland. Es gehört zu den menschlichen Erfahrungen, dass wir immer wieder einen nahen Menschen bei den Schultern nehmen, ihm alles Gute wünschen und uns mit der Vorstellung trösten, schon bald von ihm zu hören.
Jedoch lehrt die Erfahrung weniger, wie wir uns von unseren teuersten Besitztümern trennen. Und wenn sie es lehren würde? Wir wären ihr nicht dankbar. Denn es kommt eine Zeit, da unsere liebsten Dinge uns teurer sind als unsere Freunde. Wir tragen sie mit uns von Ort zu Ort, oft zu einem hohen Preis und unter großen Umständen. Wir säubern und polieren sie und verbieten Kindern, in ihrer Nähe allzu ausgelassen zu spielen, während wir unserer Erinnerung gleichzeitig erlauben, den Dingen immer größere Bedeutung beizumessen. Dies ist der Schrank, in dem wir uns als Kinder versteckt haben, diese silbernen Kerzenhalter standen zu Weihnachten auf dem Festtisch, mit diesem Taschentuch hat sie sich damals die Tränen getrocknet, etc. etc. Und am Schluss bilden wir uns ein, dass diese sorgfältig gehüteten Dinge uns über den Verlust eines Gefährten hinwegtrösten können. Dabei ist ein Ding einfach ein Ding."

Seite 142 // "Denn wenn Aufmerksamkeit in Minuten gemessen werden kann und Disziplin in Stunden, dann muss man Unbezwingbarkeit in Jahren messen. Wer aber für philosophische Betrachtungen nichts übrighat, möge einfach zu dem Schluss kommen, dass der Weise die Feste feiert, wie sie fallen."

Seite 401 // "Wie viel Zeit auch vergeht, diejenigen, die wir geliebt haben, werden uns nie ganz verlassen."

Seite 430 // "Ich sage dir, was Bequemlichkeit ist", hob er wieder an. "Bis mittags schlafen und dann das Frühstück ans Bett gebracht bekommen. Eine Verabredung in letzter Minute absagen können. Auf einem Fest eine Kutsche vor der Tür stehen haben, die einen im Nu zu einem anderen Fest bringt. Im jungen Alter die Ehe vermeiden und kinderlos bleiben. Ds sind die größten Bequemlichkeiten, Anuschka - und in meiner Zeit habe ich sie alle gehabt. Aber am Schluss sind es die Unbequemlichkeiten, die am meisten zählen."

(Bild- und Zitatrechte: Ullstein Buchverlage. Aus dem amerikanischen Englisch von Susanne Höbel.)


Unterwasserflimmern von Katharina Schaller
Seite 135-136 // "Ich blicke in sein Gesicht und ertappe mich bei dem Gedanken, dass Luis erst zwanzig ist. Dass das alles keine Rolle spielen wird, dass sie beide das vergessen werden und andere Beziehungen führen. Und dann realisiere ich, was ich da denke und dass Schmerz nicht vom Alter abhängig ist. Dass man das ganze Leben lang in derselben Intensität verletzt werden kann und das ganze Leben lang in derselben Intensität verletzen wird. Es gibt kein Alter, in dem man dazu auserkoren ist, Schmerz zu fühlen, und es gibt keine anderen Jahre vorher oder nachher, in denen man zu wenig oder genug Lebenserfahrung hat, um sich selbst über diese Gefühle hinwegzutrösten. Mit dem Wissen, dass der echte Schmerz erst einsetzen wird oder dass er bereits vergangen ist. 

Seite 140 // "Wie könnte man einen Menschen, den man kennt wie keinen anderen, nicht vermissen?"

Seite 156 // "Wenn die Wahrheit nichts bringt. Vielleicht muss man sie dann für sich behalten."

Seite 157 // "Ein Abschied ist anders, wenn man weiß, dass man Menschen vielleicht nicht mehr wiedersieht."
 
(Bild- und Zitatrechte: Haymon Verlag


The Secret Book Book Club: Die Liebesroman-Mission von Lyssa Kay Adams
Seite 75 // "Doch Geld hatte die Angewohnheit, die Beziehung zwischen Leuten zu verändern. Es verdarb sie."
 
(Bild- und Zitatrechte: Kyss Verlag. Aus dem Englischen von Angela Koonen.)







Dinge, an die wir nicht glauben von Bryan Washington
Seite 121 // "Vielleicht könntest du mir eine Geschichte erzählen, sage ich, und Mitsuko lacht. Eine Geschichte ist ein Erbstück, sagt sie. Etwas Persönliches. Okay, sage ich. Darum bittet man nicht. Das wird einem einfach geschenkt. Okay, okay."

Seite 132 // "Er sagt immer, Versprechen sind nur Worte und Worte nur das, was man aus ihnen macht."

Seite 293 // "Die großen Momente sind niemals groß, wenn sie verdammt noch mal tatsächlich geschehen."

(Bild- und Zitatrechte: Kein & Aber Verlag. Aus dem amerikanischen Englisch von Werner Löcher-Lawrence.)
 
 
Habt ihr eines der Bücher gelesen?


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