Freitag, 11. März 2022

Rezension: Die dritte Hälfte eines Lebens von Anna Herzig

© Otto Müller Verlag

Inhaltsangabe:
Ein Dorf, namens Krimmwing, in dem man es schwer hat, wenn man anders ist. Krimmwing beobachtet, urteilt, bewertet - ist aber auch gut im Wegsehen und Weghören. Dorfbewohner, die es schwer haben, wie zum Beispiel der Rathbauer, der sich gern schminkt allein vorm Spiegel. Oder aber auch der Steinlachner Seppi mit seiner dunklen Hautfarbe. Die junge Rosa, ledig und alleinerziehend. Liesl, die körperlich auffällig ist. Peter Dohringer, der nach vielen Jahren nach Krimmwing wieder zurückkehrt. Für viele wird es durch diese Rückkehr unangenehm in der Gemeinde. Warum der Seppi letztlich mit einem Seil zum Apfelbaum auf den Kirschkernhügel gegangen ist, will im Nachhinein niemand geahnt haben. 

Meine persönliche Meinung:
Ich mochte die beiden anderen Bücher von Anna Herzig sehr, sehr gerne. Somit stand für mich ziemlich schnell fest, dass ich auch ihr Romandebüt lesen möchte. Ob mich auch dieses dünne Büchlein, mit gerade mal 130 Seiten, überzeugen konnte?

130 Seiten, die im nu gelesen sind. Als ich das Buch beendet hatte, wusste ich nicht wirklich, was ich hier nun überhaupt gelesen habe. Von Anfang an emfpand ich die Geschichte als unglaublich wirr. Im Vordergrund dieses Romans stehen auf jeden Fall die Charaktere Sepp Steinlachner, Lorenz Rathbauer und Elisabeth Wasinger, die eine Ablehnung des Dorfes mit voller Wucht zu spüren bekommen. 130 Seiten, die in zwei Abschnitte unterteilt sind - "Was man gehört hat" und "Was die Leute sagen". 

Zwischen den beiden Abschnitten konnte ich nicht wirklich einschätzen, wie viel Zeit vergangen war. Protagonisten, die zum Beispiel plötzlich einen anderen Namen bekommen haben. Bei mir kam immer mehr Verwirrung auf und ich kam leider auch von Anfang an mit der Erzählart absolut nicht zurecht. Ich konnte der Autorin, und was sie uns mit dieser Geschichte sagen möchte, nicht wirklich folgen, was ich sehr schade fand, da ich doch anderes von ihren Büchern gewöhnt bin. Anna Herzig hat hier eine relativ emotionslose Geschichte geschrieben, wodurch ich auch nicht wirklich einen Bezug zu den Charakteren aufbauen konnte.

Die Thematik des Buches finde ich eine sehr wichtige. Bücher über Stigmatisierung und Diskriminierung sind auf jeden Fall essenziell, um etwas in der Gesellschaft verändern zu können. Ein Thema, das die Autorin, meiner Meinung nach, viel besser umsetzen hätte können. Ich hatte beim Lesen  stets das Gefühl, dass die Geschichte nicht wirklich gut durchdacht gewesen ist. Es kam mir alles so schnell und halb erzählt vor, als hätte man sich hier einfach nur beeilt, ein Buch aus dem Boden zu stampfen. Gedankengänge, die recht sprunghaft erzählt werden. Ereignisse werden ohne erkennbaren Zusammenhang aneinandergereiht. Zum Ende hin ergibt sich zwar ein erkennbares Gesamtbild, der Weg dorthin war allerdings unglaublich schwer und verwirrend. Eine Geschichte, die mich ratlos zurückgelassen hat. Sehr schade!


  • Herausgeber: ‎ Otto Müller Verlag GmbH (23. Februar 2022)
  • Sprache: ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe: 130 Seiten
  • ISBN-10: 3701312931
  • ISBN-13: 978-3701312931
  • Preis: 22€ (A)
- draufklicken und in der Buchhandlung bestellen, in der ich arbeite :)

 

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