Samstag, 16. April 2022

Rezension: Das Mädchen mit dem Drachen von Laetitia Colombani

© S.Fischer Verlag
Inhaltsangabe: 
Léna möchte ihr Leben in Frankreich hinter sich lassen und will eine kleine Auszeit in Indien verbringen. Jeden Morgen beobachtet sie dort am Strand das indische Mädchen Lalita, das seinen Drachen fliegen lässt. Eines Tages rettet Lalita Léna das Leben, als diese von einer Ozeanwelle fortgerissen wird. Zu Hilfe kommt Preeti, die furchtlose Anführerin einer Selbstverteidigungsgruppe für junge Frauen. Eines Tages fasst Léna einen Plan. Als ehemalige Lehrerin will sie Lalita, zum Dank, lesen und schreiben lernen. Lalita muss tagtäglich für ihre Familie im Restaurant arbeiten und darf daher keine Schule besuchen, damit die sich das Geld für eine Aushilfe sparen. Leider ist Lalita kein Einzelfall und das möchte Léna, mit Hilfe von Preeti, ändern. Sie gründen die erste Dorfschule, die alles verändern wird.
 
Bildrechte: S.Fischer Verlag. Aus dem Französischen von Claudia Marquardt.
 
Meine persönliche Meinung:
Dies ist mein erster Roman von Laetitia Colomabani gewesen. Ich hab die anderen beiden Romane bereits im Regal stehen und freue mich schon, wenn ich diese demnächst lesen werden. Aus "Der Zopf" kennt man das Mädchen Lalita ja bereits und viele meinten, dass dieses Buch das Beste von den dreien ist. Ich bin gespannt und werde da sicher auch noch berichten, sobald ich es gelesen habe.
 
Da ich nun keinen Vergleich zu den beiden anderen Romanen der Autorin habe, hatte ich somit keine Erwartungen an das Buch. Der Klappentext hat mich allerdings sofort überzeugt und somit habe ich es sofort von meinen Stapeln der ungelesenen Bücher befreit.

Schon nach den ersten Seiten habe ich gemerkt, dass es sich super schnell und einfach lesen lässt. Die Bücher aus dem Fischerverlag haben doch eine relativ große Schrift und an zwei Abenden hatte ich das Buch auch schon wieder ausgelesen. Die Thematik in dem Buch hat mir unglaublich gut gefallen, allerdings finde ich, dass man diese noch viel weiter ausbauen hätte können. Ich mochte das Buch richtig gerne, deswegen flog ich auch nur so durch die Seiten und ich war doch etwas traurig, als ich die Geschichte dann auch schon zu Ende gelesen hatte. Für mich war das Ende dann auch viel zu schnell da und hatte doch das Gefühl, dass mir in der ganzen Geschichte etwas abgegangen ist. 

Ein ganz wunderbarer Roman, der mir sehr ans Herz gewachsen ist.
So viele Kinder dürfen in Indien keine Schule besuchen und müssen stattdessen sehr viel und hart arbeiten. Familien, die sich mit ihrer Selbstständigkeit über Wasser halten und sich keine Aushilfen leisten können. Kinder, die gefühlt nur zum Arbeiten da sind und nur wenig Liebe und Geborgenheit erfahren, werden nie eine Zukunft haben und das möchte Léna ändern. Leider werden ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt und auch zu den Familien der Kinder dringt sie nur schwer durch. Die halten von der ersten Dorfschule nur sehr wenig, da Léna dadurch ihre Arbeitskräfte wegnimmt und sie der Meinung sind, dass man keine Schulbildung benötigt. Léna kämpft sich durch und hat noch dazu selbst eine Vergangenheit, mit der sie innerlich zusätzlich zu kämpfen hat und versucht, mit ihrer neuen Aufgabe diese zu vergessen.

Eine Geschichte, die mich doch auch sehr nachdenklich zurückgelassen hat. Ich glaube genau deswegen, weil mich auch das Thema sehr interessiert hat, hätte ich mir hier noch ein wenig mehr erhofft. Weitere 200 Seiten hätten dem Buch auch nicht geschadet und man hätte noch so viel mehr von einem Leben in Indien erzählen können. Nichtsdestotrotz hat mir das Buch echt gut gefallen und ich empfehle es jeden, der was schnelles, mit einer ernsten Thematik dahinter, lesen möchte.


  • Herausgeber: S. FISCHER; 2. Edition (23. Februar 2022)
  • Sprache: Deutsch
  • Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
  • ISBN-10: 3103974906
  • ISBN-13: 978-3103974904
  • Originaltitel: Le cerf-volant
  • Preis: 22,70€ (A) 
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